Montag, 1. Februar 2016

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 49
Bei Hofe

evor 

drüber wurde abgestimmt
Wieviel Geld man in die Hände nimmt,
Um die königliche Armee zu modernisieren,
Begann wie immer, vor solch einer enorm
Teueren Streitkräfte-Reform,
Die parlamentarische Diskutiererei,
Darum ob das auch nötig sei.

Zwischen den politischen Parteien
Begannen im hohen Hause
Wortwechsel und Zänkereien,
Die denen an den Stammtischen im Reich
Gleich waren wie auch einfallsreich.

Einer der sich besonders tat hervor
War der Abgeordnete Quadroquor.


Obwohl er einst Soldat mal war
War er dagegen ganz und gar,
Weil es nur Unkis Aufstieg unterstützt,
Auf ihrem Weg zur Kanzlerin,
Aber sonst macht keinen Sinn
Welcher der Truppe wirklich nützt.


"Pausbach hat vor Mausulina doch,
Ihr erinnert euch ja sicher noch,
Gerade erst die Schlacht gewonnen,
Welche Troxartes hat begonnen,
Indem er mit den Ratten alliiert,
Ist gegen uns Frösche aufmarschiert.
Der Mauskönig wurde so total besiegt,
Dass keinen Mausschwanz er mehr kriegt
Der gegen uns für ihn will kämpfen."

***

"Unsere Armee ist stark genug!"
Sprach ein andrer überklug,
Und fügte sogleich noch hinzu,
Ohne die Stimme groß zu dämpfen:

"Die Fürstin Unki, Krotte von der Laichen,
Macht uns ein X vor als ein U.
Sie will für sich und ihresgleichen,
Ich meine dabei die Generalität,
Die ihr all diesen Unsinn rät,
Hochmoderne Manntierwaffen,
Die wir nicht brauchen sich beschaffen."

Und dann las der grüne Thor
Den Seinen aus der Zeitung vor.



"Ein glorreicher Sieg im Westen."
So gab lautstark er zum Besten
Was da im Morgenblatte stand.

Und im Blatte linkerhand,
"Marine versenkt die Mäuseflotte!"
Es war, so las dem erlauchten Korps,
Der Abgeordneten er weiter vor,
Der tapfere Seeheld  Quakiral von Grün,
Der auf seinem alten Potte,
Auf hoher See die Mäuse kühn,
In einer Seeschlacht hat geschlagen!"

Das von der Niederlage im Osten,
Wo Pausbacks Heer auf verlorenem Posten,
Seit Kriegsbeginn schon stand,
Gab er dabei nicht bekannt.

"Was wollt ihr", wollt er just grad fragen.

Da sprang ein Rattenterrorist,
Urplötzlich ins Lurchen-Parlament,
In den Fäusten sein Gegenargument,
Und löschte brutal im hohen Haus,
Dem Parlamentarier sein Leben aus,
Der gerade noch so schön belesen 
Und lebendig ist gewesen.


Wäre nicht Unki Krott gewesen,
Die ohne langes Federlesen,
Den Rattenschuft hat aufgespießt
So dass der niemals wieder schießt,
Hätt' es ein schlimmes End genommen.


Die Fürstin hielt den dreisten Andersfrommen,
Mitsamt seiner Knarre, an der Lanze hoch und sprach:

"Solche Terroristen gibt es bereits hundertfach!
Troxartes schickt sie uns als Unterpfand
Seines Terrors in unser schönes Land,
Um zu beweisen und uns kundzutun,
Dass er so wie die Banditen des IS es nun,
Mit allen Nichtgläubigen in Sachen,
Krieg, Kalifat und Gottesstaat,
Von Mausulina aus will machen."

"Er lässt dort die Ratten rekrutieren
Damit sie hier uns terrorisieren!"

Fuhr mit Nachdruck nun im Wort,
Sie in ihrer Rede fort.

"Wenn demnächst aufgeht diese Saat
Sind wir schlecht dran ohne neue Waffen!"

"Wenn ihr das nicht all erkennt,
Seid ihr hier falsch im Parlament!
Ich rat euch all  fix zu beschaffen,
Was ich gerade gefordert habe."

"Denkt dran bei der Stimmabgabe.
Es gilt diese Ratten zu vernichten
Bevor sie hier noch mehr anrichten!


Der Terrorist an ihrem Speer
Beeindruckte die Parlamentarier sehr.
Dennoch wollten viele von den alten
Fröschen der Stimme sich enthalten,
Weil die königliche Kassenlage,
Vor welcher schwerlich man kann flieh'n,
Ihnen noch viel schlimmer schien,
Als eine schnöde Rattenplage.


***

Als beim Hammelsprunge dann,
Bevor die Stimmabgabe begann,
Einer zufällig aus dem Fenster sah,
Auf den Platz hinaus wo ebenda,
 Eine verfluchte Terroristenratte,
Das MG-Feuer eröffnet hatte,
Um Frösche grundlos umzubringen,
Haben allesamt beim Hammelspringen,
Sie der Fürsten Unki, Krotte von der Laichen,
Mit einem klaren Jawortzeichen,
Sie wollten schließlich überleben,
Ihre Zustimmung gegeben.


So kam es wie es kommen sollte
Exakt so wie's die Fürstin wollte.

Der Kampf gegen das Volk der Ratten,
Welchen sie just beschlossen hatten,
Wurde von Unki Krotte gleich begonnen,
Indem auf einen Kampf ganz scharf,
In ihrer unbedachten Art verwegen,
Sie den Toten aus dem Fenster warf.
Der Prager Fenstersturz war nicht dagegen.



Den Krieg gegen die Mäuse noch nicht gewonnen,
Aber auch noch nicht verloren,
Hat Rache sie dabei geschworen.

Das Volk der Ratten gar verrucht
Hat gar lautstark sie verflucht,
Und ihm gedroht mit Groll im Herzen,
Von keinem im Parlament gerügt,
Es für immer auszumerzen,
Wenn über die Waffen sie verfügt,
Deren Anschaffung sie mit Hilfe der Genossen
Hatte im Parlamente just beschlossen.

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.