Montag, 25. April 2016

Kleriker unter sich

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 43 - 11
 Kleriker unter sich

esus 

im Fußballtor hat allen
Im klerikalen Kreis gefallen.

Nur Tutze Tutz von Trude,
(Froschname nach der Dissertation zum Deutschen
Wortatlas, Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 115)
Ein ultraorthodoxer Jude,
Geboren wie Jesus in Bethlehem,
Hatte damit ein Problem
Und hat das Internet verflucht.



"Es ist wahrlich eine Schade
Was online im Netz die dreiste Bande,
Die an keinen Gott mehr glaubt,
Dort arg ketzerisch verrucht,
Zu berichten sich erlaubt!"
So hat auf den Toratext versteift
Er gar zornig laut gekeift.

Und dann fügte er im Nu
Einen Nachsatz noch hinzu:

"Wenn ich katholisch wär' wie ihr,
Würde ich das verbitten mir
Und Anzeige sofort erstatten
Gegen diese Häresie.
Solch Frevel darf man nicht gestatten.
Das ist die schlimmste Blasphemie
Die jemals ich in meinem Leben
Musste hier ertragen eben!"

***

Ein Kopte aus dem Nilstromland
Der dort ein hoher Priester war,
Dem Juden zu bedenken gab,
Was der nicht grade lustig fand.




"Reg dich nicht auf, ich weiß es doch,
Dass ihr allesamt gar sonderbar,
Wartet auf den Erlöser noch
Und hofft und betet, wie's euch frommt,
Dass er endlich doch noch kommt."
"Du hast von uns all hier im Rund,
Dich zu beschweren keinen Grund.
Also reg dich wieder ab!"

"Wenn einer Grund zum Klagen hat,
Dann bin ich es in der Tat."
"Aus unsrer Achtheit von Hermopolis,
Das ist bewiesen und gewiss,
Habt aus Amun, dem Boss der Acht,
Den Herrn Jesus ihr gemacht.

Schaut euch die Fakten dazu an.
Die Hautfarbe des Froschs vererbt
Habt ihr erst schwarz, dann weiß gefärbt,
Damit er zu den Texten passt,
Die in den Evangelien steh'n verfasst."




"Das nenn ich wahrlich sonderbar
Und ziemlich frevelhaft fürwahr.
Wir Schwarzen wurden all betrogen
Ihr Weißen habt uns angelogen!
Doch weil ich ein guter Hirte bin,
Und ein überzeugter Christ,
Nehme ich die Sache hin,
Wie sie inzwischen ist!"




Und dann fügte er spontan
Dazu ein Bild sogleich noch an,
Womit er zeigte, auf was er baute,
Und welchem Gott er nun vertraute.
Doch der uralte und ihm best bekannte
Froschgott in neuer Variante,
Hieß für ihn, was opportun
Nicht Jesus sondern immer noch Amun.



***

Ein Bischof aus dem Land der Mitte,
So wie es ist im Land dort Sitte,
Mit Schlitzen, die zum Sehen taugen
Wie anderswo die Kulleraugen,
Hörte still in aller Ruh,
Seinen Glaubenbrüdern zu,
Ohne selbst etwas zu sagen
Und so zum Thema beizutragen.




Vom Range war er Kardinal
Und er nickte nur ein jedes Mal,
Wenn ein anderer was sagte.

Als ihn Tutze dann, der Rabbi fragte,
Wie das in China dort als Christ,
In der Diaspora so ist,
Und ob die Seinen sich's erlauben,
Was er verkündet, auch zu glauben,
Platzte es aus ihm heraus:

"Bei uns ist Xi Jinping zu Haus,
Wie ihr sicher alle wisst.

Der wird vom Volke sehr verehrt.
Ich habe kürzlich ihn bekehrt
Und seitdem ist er auch ein Christ."



"Er lebt direkt am Jangtsekiang
Und behauptet, dass das Yin und Yang,
Das in seiner Hand ihr seht,
Aus zwei Kaulquappen besteht,
Welche sich gegenseitig, die verruchten,
Immer wieder neu befruchten."

"Auf unsern Froschglauben bezogen,"
So hat weiter er gelogen,
"Heißt das, dass aus dem Alpha-Gen,
Von dem hier schon die Rede war,
Aus eigner Kraft ganz autogen,
Götter weden offenbar!"




Und dann fügte der Filou
Einen Nachsatz noch hinzu:

"Ihr wisst ja, seit der Kaiserzeit
Herrscht bei uns Religionsfreiheit.
Da kann ein jeder sich's erlauben
Was immer er grad mag zu glauben.

Bei uns in China sind die Christen
Zwar rot angehauchte Kommunisten,
Und anstatt der Christenfibel,
Haben wir das kleine rote Buch
Mit dem Titel Maobibel."




"Doch sollte niemals man es wagen,
Und unterlassen den Versuch,
An wen man still glaubt, laut zu sagen,
Denn fürwahr, das wäre schlecht.
Da würde Xi Jinping diabolisch,
Ganz fix wieder maoistisch apostolisch,
Denn Mao der hat immer recht."

***

"Das ist doch purer Unsinn" sprach
Ein andrer Froschpriester danach.


Es war ein japanischer Priester der,
Daheim in Tokio sich's  erlaubte,
Und an die Kamis nun nicht mehr
So wie in seiner Jugend glaubte.




"Für mich gibt es nur einen Gott,"
Sprach er ohne jeden Spott,
Und er lachte dabei froh
Als dessen Namen er drauf nannte.
Es ist unser altersschwacher, greiser,
 Hochverehrter und beliebter Kaiser.

Er sitzt auf dem Chrysanthementhron
Bei uns seit vielen Jahren schon,
Und wird wie einstmals unsere bekannte
Gottheit Amaterasu verehrt und respektiert."

"Im Reich als Tenno tituliert,
 Gilt er als himmlischer Herrscher und Potentat
Der das Motto - Frieden weit und breit -,
(Eigentlich -Frieden überall -)
Bis in alle Ewigkeit
Auserwählt sich hat."

So sprach ohne jeden Spott,
Der Shintopriester über Gott
Und dann fügte er spontan
Einen Nachsatz noch schnell an.

"Selbstverständlich glaub ich auch,
So wie es bei uns ist der Brauch,
An den Sennin mit der Kröte.
Die beiden sind recht wundersam.


Und ganz nebenbei
Auch an Liu Hai,
Der einst mit der Abendröte
Aus China zu uns nach Japan kam."

***

"Gut, dass du erwähnt die beiden hast.
Ihr seht ja alle, dass es passt,"
Hakte mit einem Frosche in den Händen
Da der Dalai Lama ein.


Hoffend dass die andern ihn verständen
Fuhr nach kurzem inne sein,
Bedächtig er, mit klugem Wort,
Erklärend im Kleruskreise fort.

"Der Frosch, ich denk ihr ahnt es schon,
Ist Buddhas letzte Reinkarnation!"



"Als er vor Jahren zu uns kam,
Und sich auf dem Dach der Welt
Hat in Lhasa eingestellt,
Ich ihn sogleich zu mir nahm.

Seit jenem Tage meditieren
Allmorgendlich  wir zwei.
Auch wenn wir uns sehr konzentrieren
Haben wir viel Spaß dabei."

"Der Frosch hat aus seinem ersten Leben,
Als er sich noch Jesus nannte,
Mir so manches preisgegeben,
Was ich noch nicht kannte."

"Als erstmals er in Tibet war,
 Studierte, so machte er mir klar,
Auf dem Dach der Welt vor Ort,
Buddhas Lehre. Manches Wort
Weil die Sache hatte Stil,
Und sie ihm gar sehr gefiel,
Hat er sofort übernommen.

In Goschen wieder angekommen,
(Das Land Goschen war die Zufluchtsstätte der Heiligen
Familie auf der Flucht nach Ägypten, Moses 2, Exodus 8,18)
Wo er die Jugend einst verbrachte,
Vermischte er Amuns Lebensdaten,
Mit seinen und mit Buddhas Taten,
Woraus er das Gemenge machte,
Welches allesamt ihr kennt,
 Das Neue Bibel-Testament.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.