Donnerstag, 17. November 2016

Der Kriegsveteran

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 46 - 19
Der Kriegsveteran

eil 

junge Frösche dazu neigen,
Ihren Eltern nicht zu glauben
Und es sich oftmals bockig eigen,
Widerspenstig gar erlauben,
Sich über die Alten zu ergetzen,
Wollt er, um sich durchzusetzen,
Den Seinen anhand von Bildern,
Wie schlimm es einmal war, nun schildern.

Deshalb rief der Veteran
Mit dem Namen Krotterich,
Zu Haus an seinem Pfuhl spontan,
Seine Quappen all zu sich,
Um ihnen zu verklaren,
Was ihre Ahnen dereinst waren.




"Ihr habt Glück", sprach er zu ihnen
Als sie waren all erschienen,
"Dass hier am Teich wir all zusammen
Aus dem dritten Jahrtausend stammen
Und nicht aus der Vergangenheit!"

Danach, ach es war ein Graus,
Ließ er sich weiter drüber aus,
Wie nach der Zeitenwende unleugbar,
Grausam  für ihr Volk es war,
Als man, weil es Rom so wollte
Ihnen keinerlei Respekt mehr zollte.

"Das war eine schlimme Zeit!"

So begann er und fügte dann
Alle Fakten nochmals an
In denen im religiösen Wahn,
Ausgehend vom Vatikan,
Ihr stolzes Volk verteufelt wurde.

Nach Bernd Hüppauf beschrieb er wie
Ihre Ahnen zum bösen Tier der Theologie
Man im Namen der Religion verketzert hat.

Es war unglaublich in der Tat
Was der Klerus für absurde
Lügengeschichten konstruierte
Und alle Frösche diffamierte,
Nur weil, als sie ihr Testament verfassten,
Wir ihnen in den Kram nicht passten.


Dem ewigen Licht sind Frösche gram
Haben verlogen sie verkündet
Und dass mit dem Satan wir verbündet
Seien, erklärten den Ihren sie infam.

Dass wir die Ausgeburt des Bösen
Zusammen mit den Kröten wären,
Ließ der Papst dem Volk erklären,
Von der es galt es zu erlösen.

Noch heute an vielen  Kathedralen
Unsere Ahnen grausam all entstellt,
In Stein gehauen in großen Zahlen,
Geben Zeugnis von der Welt,
In der wir Frösche Monster waren.



Der Klerus von Rom in jenen Jahren,
Hat alles einst darangesetzt
Dass keiner der Ihren es erfuhr,
Dass unser Volk bereits im alten Ur,
War vom Manntier anerkannt
Und zu Göttern gar ernannt.


Es wurde nur noch gegen uns gehetzt.
Kein Wort mehr davon, dass der Lurch
Und zwar Jahrtausende hindurch
Am Nilstrom in Ägypten gar
Der oberste der Götter war. 





Was der Herr der neuen Welt,
Mit seiner dreistöckigen Krone,
Am Tiber auf dem Kirchenthrone,
Im neuen religiösen Wahn,
Unserm Volk hat angetan,
In Namen der Christenheit von Rom,
Glaubt es mir, war ein Pogrom,
Wie es die Welt zuvor nicht kannte.

Was Bernd Hüppauf Verteufelung nannte,
War, wie auch andre Forscher es berichten,
Dazu gedacht all das zu vernichten,
Was viele Jahrtausende lang galt.

Dem alten Froschglauben auf Erden
Sollte mit hinterlistiger Gewalt,
Endgültig ein End bereitet werden.

"Doch glaubt mir", so sprach Krotterich
Zu Haus am Teiche selbstherrlich,
Mit eindringlich klaren, knappen
Worten zu seinen Quappen,
"Um es auf den Punkt zu bringen.
Das wird dem Manntier nicht gelingen!"

Und dann erklärte er gar froh
Den Kinder auch wieso.

Dazu las er ohne Scheu
Den Seinen vor, was eben neu
Er von den Freudschen Thesen
Bei Hüppauf hatte just gelesen.



Die Kinder, erzogen all pagan,
Schlossen sich Freuds Meinung an.

"Du wirst es sehn", quakte Quaqua
Der Jüngste und fuhr fort "Papa,
Kein Grund dich länger noch zu grämen.
Nicht wir, das Manntier sollt sich schämen
Für all das was es mit Bedacht
Hat mit unserm Volk gemacht."

"Doch wenn die Freudsche These stimmt,"
So fuhr er fort gar froh gestimmt,
"Dann werden wir wie einst Amun,
Wie Heket und Kek mit Huh und Nun
Es vor vielen tausend Jahren,
Mit ihren Weibern im Verein,
(gemeint sind die vier weiblichen Gottheiten
der ägyptischen Achtheit von Hermopolis)
Im Nilstromlande waren,
Anerkannt bald wieder sein.


***

Wie es am Froschteich weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt






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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.