Donnerstag, 27. Juli 2017

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 94
Die Muse und der Dichterling
Buch I

Auf Spurensuche
 - Teil 49 -


"Ja, es könnte durchaus sein,"
Hakte da Maxima, die Muse ein,
"Dass in des Hohenpriesters Grab,
Es allerhand zu finden gab,
Was für Jesus war einst von Belang,
Im Religionszusammenhang.

"Die Priesterschaft der Judenkolonie,"
Weil es des Moses Ideen nützte,"
 So ergänzte ihre These sie,
"Den Herrn dabei sicher unterstützte,
Alles über die Acht herauszufinden,
Und mit dem Jahweglauben zu verbinden.

***

"Ja hier gab's einst viel zu holen!"
Mischte sich da der alte Wächter ein.
"Das meiste davon wurde gestohlen!"

"Die Grabräuber all hundsgemein!"
Nahmen dem toten Petosiris alles ab,
Was dem ins Grab man mit einst gab."

"So wie noch heut im alten Theben,
Die Froschgötter auf Bildern leben,
War es vor fünftausend Jahren hier."

"Von hier ist all das ausgegangen,
So begann er zu bekennen
Was wir heute Glauben nennen.
Hier hat alles angefangen!"

"Jesus in seinem Wissensdrang,
Als er im Grabmal ist gewesen,
Hat die Schriftzeichen wohl gelesen,
Die über Gott Amuns Werdegang,
Dort in den Marmor eingeschlagen,
Standen noch in jenen Tagen."

"Ganz sicher sah er dabei auch,
Die vier Doppelelemente, die
In der Götter- Genealogie,
So wie es am Nil war einst der Brauch,
Als Frösche und Schlangen stolzgeschwellt
 Im Grabmal waren dargestellt."

"Doch leider", sprach er unumwunden,
"Sind auch die danach verschwunden."

Dann zeigte er in seiner Kladde,
Was eingeklebt er einst dort hatte.




"Die Zeichnungen der Schöpferacht,"
So erklärte er dabei,
"Hat Richard Lepsius gemacht,
Und zwar alle drei.
Ich habe sie mir ausgeliehen.
Dieses hier sind nur Kopien!"

"Ich habe sie genau studiert
Und liebevoll selbst koloriert."

"Die Götter der vier Elemente waren,
Das habe von Lepsius ich erfahren,
In der Schöpferacht vereint,
Als Ur-Entstehungs-Symbol gemeint,
Das als Frösche und als Schlangen,
Ist aus dem Nichts hervorgegangen."
(Siehe "Die Götter der vier Elemente bei den Ägyptern"
Lesung R. Lepsius, in Berlin am 31. März 1856,  S 182- 184)




"Doch dies ist nebensächlich nur;"
Ergänzte er geschwind,
"So wie ihr, auf Amuns Spur,
Hat Lepsius herausgefunden,
Dass wichtiger die Götter sind,
Die als der deren Hegemone,
(gemeint sind die Frosch- und Schlangen-
 Gottheiten der ägyptischen Schöpfer-Achtheit)
Allesamt mit Krone,
Abgebildet im Geschehen
Vor den achten sind zu sehen!"

"Der tiefe Sinn
Liegt wohl darin,"
So hörten die andern ihn bekunden,
"Dass über jene all erhaben
Sie diese selbst geschaffen haben!"

***
"Diese und noch andre Thesen
Hab ich bei Lepsius gelesen."
Sprach er stolz und fügte dann
Von jenem ein paar Seiten an.







"Schlangen- und Frösche, vermenschlicht dargestellt,
In der Achtheit, versinnbildlichten die Götterwelt
In der Amun, das ist längst schon klar,
Der größte aller Götter war."

***

"Er war jener, welchen gar infam,
Moses sich zum Vorbild nahm!"

"Amuns Vita von Jesus aufgegriffen,
Und, als das Neue man verfasste,
Vom Klerus so zurecht geschliffen,
Dass glaubwürdig es war und passte,
Findet im Evangelium man,
Wo man den Rest erfahren kann."


"Aus Mendes, dem alten Ziegenbock
So hat man sich das ausgedacht
Wurde von Christen-Klerus ad hoc,
Der Satan clever nun gemacht.
Und Amun für die Christenwelt
Dadurch für immer kalt gestellt."

"Von den Göttern der vier Elemente,
Wie sie Richard Lepsius beschrieb,
Im Neuen christlichen Testamente,
Geschrieben nichts erhalten blieb.
Nichts außer einem Namen,
Dem von Amun, Amen!"

***

Die Muse und ihre Begleiter staunten sehr.
Der alte Wächter wusste anscheinend mehr
Als sie allesamt, obwohl vom Fache,
Von der ganzen heiklen Sache.

"Alles, was der Alte wusste
Aus alten Schriften stammen musste,"
Dachte Hüppauf der Buchautor bei sich
"Denn so ein ungebildeter Mann
All das nicht erfinden kann."

Doch am Ende, ei der Daus
Stellte es sich heraus,
Was keinem schien verwunderlich,
Er hatte Aristoquakes Thesen
Per Handy im Internet  gelesen.

***

"Aristoquakes , ach du lieber Schieber!"
Dachte der Dichterling bei sich,
"Da ist es besser wohl für mich,
Zu schweigen und drum schwieg er lieber,
Als das Geheimnis preis zu geben,
Das ihn verbunden hat mit Theben,
Mit Heket, Kuk und Huh und Nun
Und mit dem alten Frosch Amun.


***

Doch Maxi dachte "Du Filou"
Und zwinkerte ihm heimlich zu.

***
Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.